Indianische Schwitzhütte - Seminar



Bei den amerikanischen Ureinwohnern (Indianer) in Nordamerika hat die Schwitzhütte eine besondere Bedeutung für die Gemeinschaft des Stammes. Das regelmäßige Durchführen des Schwitzhütten-Rituals fördert die Gemeinschaft im Stamm und gibt jedem Mitglied der Gemeinschaft die Chance sich zu orientieren. Die Orientierung an der Gemeinschaft ist den amerikanischen Ureinwohnern sehr wichtig gewesen. Einerseits war es wichtig für das Überleben in und mit der Natur anderseits auch für die Chance im Einklang mit dem Schicksal Sterben zu können. Viele Sagen und Geschichten über Indianer beruhen darauf, dass diese andere Orientierung der Indianer den weißen Geschichtsschreiben so unverständlich war und trotzdem eine Sehnsucht in ihnen angesprochen hat. Dabei waren die Indianer bestimmt keine Heiligen, teilweise sogar richtig grausam, aber diese vereinzelnde Verfolgung persönlicher Interessen bei den Weißen erschien den Indianer verrückt, krankhaft zu sein. Aber die Initiatorin der Schwitzhütten (die weiße Büffelfrau) hat gewußt, dass die persönlichen Sehnsüchte der Stammmitglieder nicht unberücksichtigt bleiben dürfen, und sie hat trotzdem mit der Schwitzhütte einen Weg gefunden der Vereinzelung entgegenzuwirken. Die Schwitzhütte ist ein Weg für eine Gemeinschaft der Vereinzelung und dem Gegeneinander-An-Arbeiten entgegenzuwirken. Statt dessen wird die liebevolle, gegenseitige Unterstützung gefördert ohne, dass persönliche Sehnsüchte untergehen.



Wie das geht, kann man eigentlich nur erfahren, wenn man selber an Schwitzhütten teilnimmt. Nur soviel sei verraten, dass Gebete eine wichtige Rolle spielen. Aber bitte verbindet Gebete nicht mit dem was ihr in der Kirche über Gebete gelernt habt. In der Schwitzhütte lernt ihr eine ursprünglichere Art zu beten kenn. Wortstamm von beten ist ja bitten und auch die Bethen, eine dreigestaltige Göttin, der ganz früher in vielen Gebieten Mitteleuropas die Bitten vorgetragen wurde. Wichtig sind aber auch das Singen von Liedern und natürlich die Hitze.



Dieses Seminar richtet sich an Menschen die selber Gemeinschaften angehören und diesen Gemeinschaften eine Chance geben wollen von der Schwitzhütte zu profitieren. Die Seminarleiterin wird das Wissen und die Rückbindung vermitteln, die nötig sind um Schwitzhütten zu leiten. Für die persönliche Eignung ist allerdings jeder selbst verantwortlich. Danach fragen ist erlaubt :-). Da die Seminarteilnehmer wahrscheinlich aus verschiedenen Gemeinschaften stammen werden, werden wir nur eine lockere und vorübergehende Gemeinschaft bilden. In erster Linie soll diese Veranstaltung ein Seminar sein. Für das Seminar werden wir Geld nehmen. Trotzdem ist das eigentliche Ziel der Schwitzhütte die Gemeinschaft und nicht eine Verdienstmöglichkeit.



Ich habe die Schwitzhütte von Patty und Larson Medicinehorse vom Stamm der Crow gelernt und von Patty die Berechtigung zur Leitung von Schwitzhütten erhalten. Obwohl die beiden Crow sind haben sie die Lakota-Schwitzhütte gelernt und weitergegeben. So werdet auch ihr im wesentlichen die Lakota-Schwitzhütte kennenlernen. Ich habe allerdings einen eigenen Stil entwickelt, der durch Komponenten aus unserer Kultur gefärbt ist. Damit befolge ich allerdings auch einen Rat der Crow-Vorbilder, die ausdrücklich empfohlen haben nach eigenen Traditionen zu suchen, die dem Sinn der Schwitzhütte entsprechen.